Chrotta
Die Chrotta (Crwth, Rotta) war eine Streichleier keltischer Barden im frühen Mittelalter. In unterschiedlichen Formen war sie vorwiegend in den skandinavischen Ländern noch bis Anfang des 19.Jahrhunderts in Gebrauch.Besondere Merkmale der Chrotta sind der warme, einhüllende Klang sowie ihre leichte Ansprache.
In der KlangWerkStatt entstehen eine Vielzahl unterschiedlicher Modelle von Chrottainstrumenten. Sie sind moderne Streichinstrumente nach eigenen Entwürfen und in klassischer Bauweise, die wesentliche Merkmale der historischen Chrotta aufweisen. In Anlehnung an diese steht der Steg mit einem Fuß auf der flachen Resonanzdecke und mit dem anderen Fuß direkt auf dem flachen Boden – Stimme und Steg sind also eins. Dieses vereinfachte Prinzip erlaubt eine vielfältige Formensprache für unterschiedliche musikalische Felder und fördert ein Spiel auch ohne virtuose Ansprüche.
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Bauweise
Durch die oben beschriebene direkte Schwingungsübertragung auf Decke und Boden schwingen diese als gleichwertige Membranen. Dies unterscheidet die Chrotta fundamental von den Instrumenten der Geigenfamilie, deren Steg mit beiden Füssen auf der Decke steht, wobei Decke und Boden durch einen Stimmstock verbunden sind. Flache Resonanzplatten sind zudem erheblich leichter und schneller in Schwingung zu versetzen.
Klangeigenschaften
Klanglich bewirken diese Unterschiede vor allem, daß Chrottainstrumente milder, weicher und wärmer klingen als die klassischen Streichinstrumente. Dies gilt besonders für Therapie-, Kinder und Anfängerinstrumente, so daß ungeübte Spieler (und ihre Umgebung) nicht von unangenehmer Schärfe und Anspracheproblemen vom Spiel abgeschreckt werden. Die Schallabstrahlung der Chrotta ist nicht so direkt, und der Klang scheint eher aus der Tiefe zu kommen, im Raum zu entstehen. Die Schwingungen (v.a. in tieferen Lagen) sind für den Spieler auch körperlich stark spürbar.
Spiel
Die Ansprache einer Chrotta ist leichter. Die Instrumente können mit hochgewölbten oder mit modernen Streichbögen gespielt werden. Das Streichen erfordert wenig Bogendruck, denn die Saite wird schon durch das Eigengewicht des Bogens in Schwingung versetzt. Wird zu einem späteren Zeitpunkt ein virtuoseres, kraftvolleres Spiel angestrebt, so kann die Technik des Bogendrucks beim Wechsel auf ein klassisches Instrument immer noch leicht erlernt werden. Die dynamische Entfaltung des Klangs ist bei Instrumenten mit flachen Decken und Böden etwas eingeschränkter – der Ton kann nicht so laut sein wie bei den Instrumenten der Geigenfamilie. Gleichwohl läßt sich bei Instrumenten für versiertere Spieler durch die Bauart sowie Höhe und Form ihrer Stege durchaus auch ein kraftvoller und obertonreicher Klang erreichen, so dies gewünscht ist. Alle Modelle können auf Wunsch auch mit Nylonbünden ausgestattet werden.
Ihre klanglichen und spielpraktischen Vorzüge lassen die Chrotta besonders für den pädagogisch-therapeutischen Bereich interessant erscheinen.
Sie möchten eine Chrotta kaufen
Wir fertigen Chrottainstrumente aus hochwertigen Tonhölzern als Einzelstücke in unterschiedlichsten Ausführungen.
Streichinstrumente für Anfänger, Wiederanfänger und Fortgeschrittene
Menschen, die ein Streichinstrument erlernen oder ihr Spiel nach längerer Unterbrechung wieder aufnehmen wollen, finden beim Spiel auf der Chrotta einfacher und schneller zum Klanggenuß, wobei sie beim Spiel weniger „arbeiten“ müssen. Dies fördert die Spielfreude und das musikalische Erleben schon von Beginn an.
Die 4-saitigen Instrumente in kleineren Größen sind lebendig und kindgerecht gestaltet und klanglich ausgearbeitet. Sie wirken nicht als bloße Übegeräte und wie Kopien von Erwachseneninstrumenten.
Elementare Streichinstrumente für die musikalische Früherziehung
Die Beschränkung auf 2 oder 3 Saiten vereinfacht das Streichen und das Greifen. Im Spiel wird die Bewegung des Streichens und die intensive, konstante Vibration des gestrichenen Tons erfahrbar.
Streichinstrumente für die Musiktherapie
Klienten der Musiktherapie bringen normalerweise keinerlei spielpraktischen Fertigkeiten mit, und die therapeutische Arbeit hat nicht zum Ziel, ihnen solche Fertigkeiten zu vermitteln. Umso bedeutsamer sind das körperliches Erleben der Tätigkeit des Streichens und die emotionalen Qualitäten des gestrichenen Tons. Die Chrotta ist zunächst von der anthroposophisch orientierten Musiktherapie (wieder-) entdeckt worden und hat in ihrem Instrumentarium einen besonderen Platz wegen der heilenden Qualitäten ihres Klangs.
Die Bauweise der Chrotta eignet sich in besonderem Maße für die Neuschöpfung und Weiterentwicklung von Therapieinstrumenten in unterschiedlichsten, auch ungewöhnlichen Formen und Größen.